Eine lange nicht erlebte Ruhe breitete sich in unseren Gliedern aus. In unseren ersten Tagen in dem gemütlichen Bungalow kamen wir das erste Mal seit unserer damaligen Rückkehr nach Caracas dazu, die Erlebnisse der letzten drei Wochen Revue passieren zu lassen. Es war ja in der Tat so einiges passiert, was uns die meiste Zeit davon abhielt, Luft zu holen oder einen klaren Kopf zu bekommen. Erst erlebten wir hautnah das große Gastgeber-Aufundab zwischen Quasi-Kumpels mit gelöschter Freundschaftsfunktion aber dafür bestens ausgestatteter Rausschmeißermentalität und durchgedrehten Crackhäuptlingen, die einen zwecks selbst ausgedachter Psycho Feldversuche bei sich zu Hause einquartierten. Dann durchliefen wir die ganz normale Odyssee, die man anscheinend über sich ergehen lassen muss, wenn man sich in einem Land wie Venezuela mit einem Schiff zwischen zwei Punkten bewegen will. Einen auch sehr geräumigen Platz in unserem Continue reading ‘Venezuela TEIL 23’


Das Schweigen stand im Raum. Es durchdrang noch die hinterste Ecke des Wohnbereiches, in dem wir saßen und darauf warteten, dass Roberto sich wieder fangen würde. Es war ein betretendes Schweigen. Unangenehm und so beschaffen, dass man am liebsten aufspringen würde, um in einem Akt der Orientierungslosigkeit in den Garten zu rennen, um sich dort in der Öde der Brauntöne zu verlieren. Auch die ein oder andere aufgestellte Falle würde man in Kauf nehmen, einzig um diesen bohrenden Blick nicht mehr sehen zu müssen. Dieser sezierende Scan, der es bestimmt fertig brachte, unsere Gedanken aus unseren Hirnwindungen herauszupulen, um sie direkt in Robertos Personenprofil einzuordnen. Continue reading ‘Venezuela TEIl 22’


Er stand im Türrahmen wie ein großer Entdecker, der soeben den größten Schatz des Hauses einer erlesenen Besucherschar zur Bewunderung freigegeben hatte. Die Begeisterung, die sich in seinen Augen spiegelte, hätte man auch ohne weiteres auf das Antlitz des routinierten Indiana Jones abpausen können, der wieder mal dabei war, den mordlustigen aber stets unfähigen Ureinwohnern dieser Erde ihre wertvollen Schätze abzuluchsen.
Konnte es wahr sein? War das, was Roberto dort in seiner Hand hielt, wirklich das, wonach es aussah? Es bestand wohl kein Zweifel. Das, was er wie eine Trophäe vor sich hertrug, war nichts anderes als ein Kniffelspiel mit Würfelbecher und vier Stiften.
Verschmitzt grinsend setzte er sich wieder an den Tisch und verteilte die Blöcke. Continue reading ‘Venezuela TEIL 21’


Achtung flach V

08Sept06

Und weil der so geil beschissen ist, der noch:

– herr doktor, mit meiner spirale stimmt was nicht!
– na, dann kommen sie mal her!

BOING BOING


Achtung flach IV

08Sept06

Was ist schwarz und steht in ner Blumenvase? Continue reading ‘Achtung flach IV’


Tim Borowski, seines Zeichens deutscher Fußballnationalspieler, hatte es sich in den Kopf gesetzt bei mir zu Hause im Keller eine dicke Party zu feiern. Unlogischerweise sollte die Party in dem Haus in Bad Schwartau steigen, in dem ich seit sieben jahre nicht mehr wohne und welches auch über einen einzigen und sehr kleinen Kellerraum verfügte. Das hatte aber keine abschreckende Wirkung auf den guten Tim und so wurden über 100 Gäste geladen. Praktischweise rekrutierten sich die meisten davon aus meinen alten Schulkameraden und so hielten bald die ersten Busse und entließen gut gelaunte Partygäste, die sich bazend und saufend in den keller zu quetschen begannen. Tim hatte mir erlaubt auch vier, fünf eigene Leute einzuladen, aber da unter seinen Gästen eh schon alle meine Kumpels waren, brauchte ich keine Extra-Einladungen zu verschicken. Continue reading ‘Was heute Nacht geschah’


Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen können sie geschehen. In unserem Fall begrüßte ich natürlich das Auftreten unseres Buswunders noch am selben Tag. Und tatsächlich waren wir diesmal im Glück, denn wir brauchten nur ein paar Schritte zu gehen und schon stand ein Bus bereit, in dem sogar noch viele Plätze frei waren und der zudem noch recht preisgünstig war. Am Steuer saß zwar nicht Katja Ebstein, aber der etwas rundliche Schnauzbartträger war mir in diesem Moment ebenso lieb, weil er sein Gefährt auch umgehend in Bewegung brachte und die Hauptstadt der Insel ansteuerte.

Continue reading ‘Venezuela TEIl 20 (Jubiläum)’


Roberto war der geborene Entertainer. Er zeichnete sich nicht nur als gewitzter Pfadfinder aus, der unerschrocken jeder Widrigkeit der venezolanischen Fahrkartenschalterbürokratie trotzte, sondern gebot auch über ein gigantisches Repertoire an Flachwitzen, Lebensweisheiten und guten Sprüchen für den richtigen Moment. Zudem war er ja gestählter Fremdenführer gewesen und konnte natürlich nicht umhin, uns hier und da besonders markante Flecken während unserer Passage gen Puerto de la Cruz näherzubringen.
Jennie und ich hatten das Freilos, als Paar zu reisen und somit stets einen guten Zweiersitz für uns alleine, während Thorsten als Noch-Single den Posten des geduldigen Zuhörers neben unserem neuen Mannschaftskapitän einehmen durfte.

Continue reading ‘Venezuela TEIL 19’


Der Fahrstuhl schien an Seilen aus Kaugummi zu hängen. Ich hatte das Gefühl, irgendwo zwischen viertem Stock und der Unendlichkeit festzuhängen. Ungeduldig malträtierte ich den Knopf mit dem großen B (für la planta bacha=Erdgeschoss) unablässig mit der Faust und verstärkte die Fahrstuhlrandale zusätzlich mit gesalzenen Fußtritten. Murphys Fahrstuhlgesetz setzte das Gesetz der Schwerkraft mal wieder außer Kraft und die Tatsache, dass auch ein Fahrstuhl, der an Kaugummiseilen hing, trotzdem irgendwann mal in die Tiefe zu sinken hatte, stand nirgendwo auf Murphys Tafeln vermerkt. Continue reading ‘Venezuela TEIL 18’


Ähem…

24Jun06

…wie geil spielt Deutschland oder vielmehr Klose?

Ich bin begeistert und fröhne weiter dem draus resultierenden Aufnessschwall.

Prost!!!